Warum eure Markenbotschafter-Strategie nicht funktioniert (noch nicht)


Warum eure Markenbotschafter-Strategie nicht funktioniert (noch nicht)

Hallo Reader,

wenn Unternehmen versuchen, über ihre Mitarbeitenden Sichtbarkeit auf LinkedIn zu schaffen, klingt das auf dem Papier meist einfach. In der Praxis aber scheitern viele Programme – und das hat konkrete Gründe.

Bei der UpLift Live Konferenz hatte ich die Gelegenheit, mit Ivana Brutenic zu sprechen. Sie ist Mitgründerin von SUNDAYFLIES, sprach kürzlich bei den Vereinten Nationen und unterstützt mit ihrer Schwester internationale Unternehmen wie dm-drogerie markt beim Aufbau von Employee Advocacy Programmen – also Initiativen, bei denen Mitarbeitende freiwillig als „Employee Ambassadors“ Inhalte auf LinkedIn teilen.

Was viele verwechseln:
Employee Advocacy ist nicht gleich Personal Branding. Ivana bringt es auf den Punkt:

„Wenn jemand eine starke persönliche Marke hat, aber mehr über sein Side-Hustle als über das Unternehmen spricht – dann ist das kein guter Ambassador.“

Was also funktioniert? Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus unserem Gespräch:

  • Freiwilligkeit ist Pflicht: Gute Programme starten mit einem Aufruf – wer hat wirklich Lust? Erst dann wird ausgewählt.
  • Klein starten: Fünf Personen aus verschiedenen Abteilungen reichen für den Anfang. Fokus auf Bereiche mit Herausforderungen oder ambitionierten Zielen.
  • Hürden abbauen statt motivieren wollen: Ein Post muss nicht perfekt sein – 30 Sekunden reichen, um eine Idee nach einem Kundengespräch festzuhalten. Mit der richtigen Struktur, etwas Support vom Marketing und smarten Tools wird daraus später ein wirkungsvoller Beitrag.
„Wenn Leute sagen, sie haben keine Zeit oder sind nicht inspiriert – ist das oft ein Zeichen dafür, dass das Thema keine Priorität im Unternehmen hat.“
– Ivana Brutenic

Häufige Fehler – und wie du es besser machst:


Bonus-Idee von der Konferenz:

Teamziele statt Einzelkämpfer

Ein starkes Element, um solche Programme langfristig am Laufen zu halten, ist ein gemeinsames Ziel. Ivana empfiehlt, dass sich das Team auf ein Projekt einigt – zum Beispiel:

„Wenn wir X Posts schaffen oder Y Interaktionen erreichen, spendet das Unternehmen einen Betrag an eine Organisation, die wir gemeinsam auswählen.“

Das sorgt für Motivation, Zusammenhalt und ein Gefühl von Sinn – und macht aus einer Kommunikationsmaßnahme eine echte Bewegung.

Hier geht’s zum Video mit Ivana Brutenic

Ich bin gespannt auf deine Perspektive:
Wie läuft das bei euch? Gibt es erste Versuche, ein Programm aufzusetzen?
Oder steckt ihr mittendrin?

Antworte mir gern direkt auf diese Mail. Ich freue mich auf eure Erfahrungen, Fragen oder Learnings!

Viele Grüße

Zoran

Pluspulso

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